11
Nov
2008

Sekundenglück 02:49

"Und sie erwiesen Falscher Hase die letzte Ehre."
Das habe ich im Vorbeigehen zum Kollegen gesagt. Meine Theorie war, dass er höchstens ein einzelnes Wort versteht. Tatsächlich hat er aber den ganzen Satz verstanden.

Das Glück dabei: Überhaupt auf diese spezielle Idee kommen und sie erfolgreich durchführen.

9
Nov
2008

Hochglanztöne

Moderne Musik ist modern. Hey! Auch ich habe das bemerkt.

Ich war wieder mal in der Kirche. Dieses mal offiziell zu einem kostenlosen, einstündigen Konzert. Genauer spielte ein Projektorchester und es sang ein Projektchor. Leider niemals zusammen.

Es war harmonischer als ich erwartet hatte. In manchem Stück ist mir die Disharmonie gar nicht aufgefallen. In anderen konnte man sich in den harmonischen Passagen immer wieder ganz angenehm ausruhen.

Gut war es. Sogar sehr gut. Viele Teile haben mir spontan ein strahlendes Lächeln entlockt. Gestrahlt hat sonst niemand. 150 schwarzgekleidete Zuhörer. Aber lange geklatscht haben sie am Schluß, also schlecht fanden sie es wohl auch nicht. Nur gelächelt hat niemand dazu. Da bin ich vielleicht doch besonders.

Ganz besonders geglänzt hat der Solo-Trompeter: groß, blond, mit goldenem Instrument und mit (fast) glasklarem, angenehmem Klang. Dazu noch 20 Streicher, ein englisches Horn und zwei Flöten. Und natürlich 15 schwarzgekleidete Sänger.

Das Thema übrigens: "A nation under god". Die Stücke waren von amerikanischen Komponisten aus dem letzten Jahrhundert.

Mentale Zauberratgeber

Im März habe ich einen Kurs besucht: "Mut zum Flirten"
Geleitet wurde der Kurs von einem schlanken, blonden Mann, der mit einem ziemlich abgeschabten Pullover (und natürlich einer Hose) gekleidet war.
Nebenbei war er auch ein recht kommunikativer und ich möchte mal sagen begeisterter Mensch.

Eine seiner Geschichten war die folgende: Auf einem Seminar hat er einer Frau angeboten: "Du gibst mir 20 Euro und ich dir dafür einen Tipp, der dein ganzes Leben positiv verändern wird." Da er auch ein sehr aufmerksamer Beobachter und Lebenskenner ist, kann er so ein Angebot machen. Nach kurzem Überlegen hat die Frau abgelehnt und damit leichtfertig die Chance ihres Lebens verspielt. So die Moral von der Geschichte.

Heute beginne ich die Frau zu verstehen und ein wenig zu bewundern. Nachdem ich in 8 Jahren 93 Lebensratgeber gelesen habe, dämmert mir immer mehr: Es gibt keine sofort heilbringenden Tipps. Schon gar nicht von jetzt auf gleich.
Jegliche Wahrnehmung, jedes Handeln, jede Erwartung beruht auf dem eigenen Unterbewussten (woher und wie auch immer das geformt worden ist). Änderungen daran sind nur über viele Jahre hinweg möglich.
Jedes Verstehen in diesem Sinne kann nur aus einem selbst kommen. Man muss eine eigene Wahrheit in sich aufgenommen und tausendmal bestätigt gesehen haben, bevor man sie wirklich glaubt und danach handelt.

Was mir das jetzt sagt? Bücher lesen hilft nicht weiter und es braucht innere Stärke (und Zeit), nicht an Machbarkeitspropheten zu glauben. An was ich stattdessen glaube? Tja...

Der Inhalt des Kurses lässt sich übrigens wie folgt zusammenfassen: Man kann positiver (weniger verkrampft) ans Flirten rangehen. Wenn man es denn kann. Und man kann Menschen im eigenen Sinne manipulieren. Zumindest kann man es versuchen.

6
Nov
2008

Sekundenglück 02:48

Tiere in der Stadt:

Der kleine Igel, den ich mit einem beherzten Sprung über ihn drüber in die richtige Richtung, von der Straße weg, lenke.

Die Katze, die den Gehweg wie eine normale Passantin entlangläuft. Dabei begegnet sie diversen Entgegenkommern. Normalerweise flüchten Katzen doch, oder räkeln sich...

Der Esel an der Fußgängerampel; mit Herrchen. Normalerweise sind Esel doch auf der Weide?

2
Nov
2008

Zaubertränke

"Die Wirkung des Pilzes ist individuell verschieden, darum gibt es keine zuverlässigen Angaben über eine ungefährliche Dosierung. Eine Überdosis wirkt tödlich. Sehr häuftig treten Übelkeit, Erbrechen und Durchfall auf." - Im Netz gefunden über den Fliegenpilz.

Oder auch:

"Man kann Eisenkraut bei leichten Magenbeschwerden, Durchfällen oder Appetitlosigkeit anwenden, man kann auch bei Erkältung damit gurgeln, doch gibt es in jedem Fall bessere Mittel: ..." - Im "Pahlow" über Eisenkraut (auch "Druidenkraut")

Ich gestehe: Ich habe einen Fantasy-Roman gelesen. Darin verabreicht der 270-jährige Zwerg dem jugendlichen Helden einen Heiltrank, der tatsächlich - nach ausgiebigem Schlaf - eine merkbare, positive Wirkung hat.

Da habe ich mich gefragt: Geht sowas?

Anders formuliert: Gibt es Flüssigkeiten, die innerhalb kurzer Zeit (<24h) nach Konsum eine deutlich merkbare Wirkung entfalten?

Ein Zaubertrank ist etwas, das eine unerwartete und unerwartet starke Wirkung hat. Im Normalfall ist diese Wirkung positiv.

Einfaches Beispiel für eine deutlich merkbare Wirkung: Gift. Das ist natürlich im Normalfall keine positive Wirkung, es sei denn man sucht z.B. eine halluzinogene Droge.

Mit Vorbedingungen gibt es auch Beispiele für positive Wirkungen: Wenn man starken Durst hat, ist Wasser eine Flüssigkeit mit sehr positiver Wirkung; diese Wirkung ist allerdings nicht überraschend.

Wenn ich im Heilpflanzenbuch lese, so ist dort die Vorbedingung immer ein körperliches oder psychiches Leiden. Beispiel: Baldrian-Tinktur wirkt "erstaunlich gut" bei nervösen Zuständen und Schlaflosigkeit.

Gibt es das auch als "steigerndes" Mittel? Es geht mir 100% gut und nach dem Zaubertrank bin ich bei 115%?
Im Fantasy-Spiel sind das Tränke, die Stärke, Geschicklichkeit oder Intelligenz (merkbar) steigern.

Meine Vermutung hier: Nein. Gäbe es sowas, wäre die Evolution im Laufe ihrer vielen Jahre schon von selbst drauf gekommen und der Körper würde diese Substanz mit Hilfe normaler Nahrung selber herstellen.

Dennoch: Ein merkbar wirksamer Heiltrank (von 70 auf 90%) wäre doch auch schonmal was...

Sekundenglück 02:47

Nächtliche Aufzugfahrt im Schloßberg in Graz.

Rundum verglast und ziemlich schnell. Außerdem blaue Beleuchtung.

Sekundenglück 02:46

Nächtliche Aussicht vom Schloßberg in Graz.

Der ist wie der in Freiburg: Direkt an oder in der Stadt und der Aussichtspunkt ca. 100m hoch.

1
Nov
2008

Fliegen

Wenn Fliegen hinter Fliegen fliegen, fliegen Fliegen Fliegen nach.

Eine halbe Seite von BAe 146-300

Zwar bin ich schon mal höchstpersönlich selber geflogen (inklusive Landung), aber ich würde dennoch sagen, dass ich mich bei Flugzeugen nicht speziell auskenne.

Aber:
Nachdem ich unser Flugzeug (etwas das sich "146-300" nennt) gesehen habe und ein Stückchen damit geflogen bin, habe ich folgendes notiert: Das Flugzeug macht einen sehr "stämmigen" Eindruck: Stummelflügel, Schulterdecker, 4 Strahltriebwerke (da erscheinen mir 2 zuviel). Das könnte wahrscheinlich von einem Flugzeugträger starten...
Und heute lese ich darüber, dass dieses Flugzeug über hohe Leistungsreserven verfügt und (deshalb) sehr gute Kurzstarteigenschaften hat.
Es heißt wohl umgangssprachlich "Jumbolino".

Weitere Eindrücke:
  • Viele, viele Ausländer auf den Flughäfen; z.B. die Amerikanerin mit dem rosa Frottee-Pyjama
  • Bei der Sicherheitsüberprüfung muss man auch die Taschenuhr öffnen (wieso weiß eigentlich niemand wie eine Taschenuhr aufgeht??)
  • Im Himmel gibt es zwei oder drei Wolkenschichten in unterschiedlicher Höhe
  • Betreten des Flughafens bis Abheben: ca. 1,5 Stunden; Betreten eines Zuges bis Abfahrt: 1,5 Minuten
  • Große Flughafenrundfahrt mit dem Jumbolino: 15 Minuten bis Startposition
  • In kleinen Flugzeugen ist die Business-Class nur durch ein dünnes Plastikwändchen vor dem "Pöbel" - also mir - geschützt
  • Der Vielflieger neben mir sagt: "Oh, I hate flying. If I can I take the car."
Ich finde Fliegen faszinierend, es erscheint mir aber auch eine vergleichsweise große Energieverschwendung zu sein.

29
Okt
2008

Österreich 3

Der Vegetarier hat es hier schon schwer. Beispiel Mittagessen im Wirtshaus: Es gibt 6 verschiedene Tagesessen. 5 davon sind eine Variation über das Thema (billiges) Fleisch. Heute abend in der Studentenkneipe das gleiche: 40 Einträge auf der Speisekarte, davon 2 ohne Fleisch.
Dafür fällt das Kaffeetrinken relativ leicht. Nahezu jedes Café hat einen ordentlichen Siebträger. Manche - heute das "Tribeka" - servieren sogar handwerklich und geschmacklich hervorragenden Cappuccino. Bei anderen - eilig und lieblos - gibt es natürlich das genaue Gegenteil, aber das gibt es sicher überall.
Billig ist das allerdings nicht, aber da bin ich von Freiburg wohl auch "verwöhnt".

Die Straßenbahnvermutung stimmt wohl: Dem Fahrer, den ich heute morgen gefragt habe, ist bei dem Stichwort "Freiburg" offensichtlich ein Licht aufgegangen: "Ah! Ja! Stimmt!"
Kleiner subtiler Unterschied noch nachgetragen: Die Straßenbahn fährt hier manchmal nicht, weil sie überall auf normalen Straßen fährt und deshalb nicht an den parkenden Autos verbeikommt...

28
Okt
2008

Österreich 2

Es sind die kleinen Unterschiede.
Im Großen unterscheidet sich Graz sicherlich nicht von Freiburg: Es gibt Häuser und Strom und Internet und Straßenbahnen.
Es sind die Kleinigkeiten und menschliche Wahrnehmung ist auf kleine Unterschiede getrimmt:
  • Bims und Öffis
  • Trafik und Rolltreppenbenützer
  • Supermarktartikel und Gastronomie sind teurer
  • Ampeln haben eine Grünblinkphase
  • Die zweitgrößte Stadt des Landes hat 300k Einwohner
  • An jeder Ecke gibt es eine Kaserne
  • Die Leute sehen anders aus (wenn nicht slawisch, dann skandinavisch)
  • Servus und Papa
  • ...
Einige der älteren Straßenbahnen hier kommen mir übrigens sehr bekannt vor: Wenn ich mich nicht irre, fuhren die bis vor 10 Jahren in Freiburg (ich erinnere mich in diesem Zusammenhang ganz, ganz dunkel an den Namen "Graz"). Nur fahren die Straßenbahnführer hier wie die Henker. Dass die da nicht aus den Kurven fallen wundert mich sehr.

27
Okt
2008

Österreich 1

"Und der Dicke da, was spricht der? Usbekisch?" - "... Das ist Österreichisch."

Ich saß eine ganze Weile im Flughafen wartend beim Check-In und habe die 5 Männer nebenan belauscht. Zuerst habe ich Österreichisch und dann Schweizerisch vermutet. Tatsächlich war es aber wohl Finnisch (so sahen sie dann auch aus).

Tatsache: Sie sprechen hier eine ganz andere Sprache. Und zwar alle. Da merkt man doch gleich, dass man hier eigentlich nicht hergehört...

Positiv an Graz: Vom Schlossberg bietet sich ein hervorragender Blick auf die Stadt bei Nacht. ÖPNV scheint (derzeit?) extrem billig zu sein: 10 Euro für eine Wochenkarte.
Ich habe fast auf Anhieb, aber ganz zufällig, den besten vegetarischen Burger-Brater der Stadt ausfindig gemacht. Echte Empfehlung: "Wil Ding", Franziskanerplatz 3 direkt an der Hauptbrücke.

Negativ oder neutral: Die Gehsteige werden schon um 19 oder spätestens 20 Uhr hochgeklappt.
logo

Notizen an mich selbst

Über 1

Programmierer von Beruf. Frager aus Passion. Briefverteilzentrum 79 als Nachbarschaft. Außerdem: Kochen, Bilder, Sport.

Aktuelle Beiträge

B31 West
Wie weit kommt man wohl mit einer halben Stunde Recherche...
Nielsson - 11. März, 10:58
Mehr ist schwierig, aber...
Mehr ist schwierig, aber Schöne Feiertage dir zu wünschen...
Nielsson - 24. Dezember, 15:06
Schöne Feiertage lieber...
Schöne Feiertage lieber Nielsson und lass dich nächstes...
Kinkerlitzch3n - 24. Dezember, 14:45
Nicht nur zur Abwechslung......
Nicht nur zur Abwechslung... ;-) (Jetzt steckt aber...
Nielsson - 23. Dezember, 20:24
Solche Arbeit tut zur...
Solche Arbeit tut zur Abwechslung auch gut.
Nachtgezwitscher - 23. Dezember, 13:35

Über 2

Egoload - Unabhängiger Denker

lakoja09ÄTgooglemailPUNKTcom

Suche

 

Beobachtungen
Fiktives
Gesundheit
Halbe Stunde Recherche
Ich und Menschen
Kochen & Essen
Nachdenkliches
Rekonstruktion
Sekundenglück
Sinnreduziertes
Sport
Volleyball
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren
development