5
Okt
2006

Alleine im Regen...

... und ich freu mich.

Ausgang eines Straßentunnels nahe dem Wasen.

Das war eine ganz eigenartige Erfahrung am Dienstag (3.10.), dem Tag des Deutschen Unwetters: Zwar hat es fast durchgängig geregnet und ich war allein in einer großen Stadt, aber einige Male war ich richtig vergnügt. Und ich glaube, das lag an einer Reihe von Kleinigkeiten:
  • Trotz oder gerade wegen des Regens habe ich gute Bilder gemacht.
  • Man erlebt innerhalb weniger Stunden viel erzählenswerte Dinge.
  • Im Künstlercafé fühlte ich mich fast zu Hause.
  • Ich habe mich auf das Treffen am Mittwoch gefreut.
Und ganz allgemein kann ich sagen, dass ich mir viel weniger finstere Gedanken als zum Beispiel am ersten Abend in Dublin gemacht habe.

Zufall oder Weiterentwicklung? Ich weiß es nicht, aber probiere es gerne mal wieder aus. 10

Stuttgart: kleine Großstadt

Beobachtungen 3258-3261:

Unter einer sechsgleisigen Eisenbahnbrücke kreuzen sich vier Straßenbahnlinien und zwei Bundesstraßen, und der Lärm ist ohrenbetäubend. Und wenn man dann in so einer Straßenbahn sitzt, hier mit "U" vor der Nummer, weil sie auch manchmal unter der Erde fahren, dann kann man interessante Leute am Bahnsteig beobachten: Zum Beispiel die alte Frau, die, leicht von vorne angerempelt, geschlagene zwei Schrecksekunden in leichter Rückenlage dasteht und dann mit einem krächzenden, klagenden Laut doch umkippt und unabgefangen auf den Steinboden donnert.
Nicht nur unter Brücken, sondern auch ebenerdig gibt es sehr viele, sehr breite Straßen mit sehr vielen Autos. Fußgänger müssen entweder durch Unterführungen oder über Brücken gehen. Fahrradfahrer gibt es hier keine, dafür aber um so mehr Straßentunnel. Und Kurzzeitparken am Bahnhof gibt es: Kostet "nur" 1 Euro.

Und irgendwie glaube ich, dass mir die Stadt zu groß ist, obwohl es nur eine kleine Großstadt ist. 12

Sekundenglück 00:39

Bei der Benutzung eines Paternosteraufzugs [Wikipedia] festzustellen, dass man beim Ignorieren des Schildes "Alle aussteigen" am oberen Ende doch nicht kopfüber wieder zurückfahren muss.

4
Okt
2006

Da hon i gsait

Beobachtung 3269:
Regionale Dialekte mit starken Unterschieden wechseln sich im Abstand von wenigen Kilometern ab.
Heute habe ich beim Fahren mit Bummelzügen vom Schwäbischen ins Badische sicher vier völlig unterschiedliche Dialekte gehört.

1
Okt
2006

Sagem I

An sich ist es besonders bemerkenswert, wenn, auch unter Vernachlässigung der Sinnhaftigkeit, die Zustandslosikeit in der eindimensionalen Darstellung sich einen Weg der Regegewandtheit bahnt und sich daraus eine waghalsige Vernetzung mit der diesseitsgerichteten Kontrastierung ergibt.

Gesundheitsupdate

Die Abwesenheit von Krankheit (aka Gesundheit) fällt einem ja normalerweise nicht auf. Aber davon bin ich zum Glück verschont.

Rücken: Meldet sich immer mal wieder: "Hallo, hier bin ich." Mittlerweile kann ich mich aber ganz gut mit ihm verständigen und ihn zum Beispiel auf morgen vertrösten. Im Moment schmerzt er halt gelegentlich leicht, aber er behindert mich nicht mehr wie früher.

Verdauung: Auch diese meldet sich jeden Tag: "Haha, dachtest du ich bin jetzt friedlich?" Aber auch hier haben wir schon enorme Fortschritte gemacht im Vergleich zu vor zwei oder drei Jahren. Auch hier ist es nur ein bisschen nervig, aber nicht wirklich störend.

Zwischenfazit: Es könnte besser sein, ist aber schon ziemlich gut. Ich habe auch gewisse Zweifel, ob sich da noch was ändert. 11

28
Sep
2006

Et jamais ne revient

Es ist erstaunlich: Seit knapp zwei Monaten mache ich jede Woche zweimal eine Stunde Französisch.
Zwar bin ich manchmal recht beharrlich, aber bisher niemals beim Sprachenlernen. Zum Beispiel habe ich sicher fünf- oder sechsmal versucht Italienisch zu lernen. Das hat jeweils vielleicht eine gute Woche angehalten.

In diesem Fall mache ich es mir aber auch recht einfach: Ich höre mir vor allem französische Texte an, manchmal aktiv mit wörtlicher deutscher Übersetzung und manchmal lasse ich es ein bisschen im Hintergrund vor sich hinschwatzen.
Ich lerne keine Vokabeln oder Grammatikregeln oder mache sonstige langweilige Dinge.
Andererseits bin ich jetzt aber immer noch dabei und dieser Umstand rechtfertigt wahrscheinlich jegliche Mittel.

Heute habe ich etwas besonders schönes gemacht und ein französiches Lied übersetzt: "Voyage voyage" von Desireless. Ein Stück aus den 80-ern. Und genauso klingt es.
Der Text ist zwar beim Durchlesen nicht besonders sinnvoll, aber er kann sehr gut ein Gefühl vermitteln. Ich glaube, es geht darum, dass jemand die ganze Welt bereist, um die Lücke, die das Fehlen einer Liebe gerissen hat, zu füllen.
Die Zeile, die mir beim Hören am besten gefällt ist: "Sur les dunes du Sahara". Das Sahara hat so eine schöne Betonung.
Auf deutsch gefällt mir am besten: "weiter als die Nacht und der Tag".

Muss ich gerade nochmal anhören. Und morgen werde ich die Shopperei nutzen und mir eine französiche CD leisten. In meiner Musiksammlung finden sich nämlich nur acht Stücke. 16

Rentnerschwemme

Beobachtung 3244:
An einem Werktag sind fast nur Rentner wandernd unterwegs.

Ein schönes Wetterchen war auf dem Berg direkt an der Nebelgrenze trotzdem.

27
Sep
2006

Wie der Till

Ich glaube ich halte das so wie Till Eulenspiegel: Den ganzen Weg bergauf freue ich mich wie Witwe Bolte, dass es nachher bergab gehen wird. Geht es dann endlich bergab, ärgere ich mich, dass es später wieder bergauf gehen wird.

Jetzt haben meine sieben Tage Urlaub noch gar nicht angefangen und ich bin bester Laune, weil sie noch vor mir sind. Gegen Ende wird meine Laune wahrscheinlich nicht mehr so gut sein.
Zur Feier des Tages war ich schon im großen Einkaufszentrum und habe (fast) hemmungslos teure Lebensmittel gekauft. Walnußöl für den Salat zum Beispiel. Später beim Essen habe ich mit Freuden die eher melancholische Musik von Andrea Bocelli gehört und jetzt werde ich mir den zweiten Teil von "Don Juan DeMarco" [IMDb] ansehen. Trotz neidisch machendem Liebesgrundthema eine inspirierende Komödie.

Sekundenglück 00:38

Wenn auch Opis noch mitdenken: Gerade beim Ausparken vor dem Einkaufszentrum hat er seine offene Tür so zugezogen, dass ich nach vorne über den leeren Platz neben ihm rausfahren konnte.

26
Sep
2006

Frühstück: 20 Euro

Beobachtung 3237:
In teuren Hotels ist das Frühstück nicht inclusive.

Ob die das machen, damit man als Gast beim Frühstück sparen kann??

25
Sep
2006

R-Kommando

Seit ich arbeite versuchen mich mein Chef und dessen Chef dazu zu überreden, dass ich sage, dass ich Personalverantwortung übernehmen möchte.
Bisher habe ich mich da immer drumrumgeredet, oder sogar klar gesagt, dass ich das nicht möchte. Und diese Überlegungen waren bisher ja auch eher theoretischer Natur: So wenig Leute wie es bei uns in der Gruppe gibt, gibt es keine Notwendigkeit jemandes Vorgesetzter zu sein. Außer für meinen/unseren Chef natürlich.

Nun gründen wir gerade eine Geschäftsstelle in Rumänien in der einige Programmierer für uns arbeiten sollen. Und zu diesen Programmierern braucht man natürlich einen Ansprechpartner, der die Schnittstelle zwischen hier und dort darstellt.
Für diese Aufgabe bin ich der beste Kandidat und genauer auch der einzige Kandidat.

Zwar ist nur dir Rede von "Ansprechpartner" und "Schnittstelle", aber das bedeutet natürlich vor allem ein großes Maß an Kommunikation mit den Leuten hier und die Anleitung der Programmierer dort. Außerdem wahrscheinlich Planung, Vorträge und Reisen.
Im Prinzip also die Aufgaben eines Teamleiters. Hier noch erschwert durch die Entfernung und die unterschiedlichen Kulturen.

Nun weiß ich nicht, ob ich ein guter Teamleiter wäre. Ich habe da starke Zweifel. Ich muss ja nur schauen, wie ich im Moment auf Personen reagiere, die nicht von mir abhängig sind.

Positiv dafür spricht, dass das tatsächlich mal eine Chance für mich wäre mich weiterzuentwickeln, in der Firma und als Person.
Meine Arbeit als Programmierer wird wahrscheinlich ab irgendeinem Alter an ihre "Grenzen" stoßen: Nur als Programmierer werde ich keine Stelle mehr bekommen. Dieser Zeitpunkt liegt noch in der Zukunft, aber leider ist Programmieren das, was ich machen möchte.

23
Sep
2006

Rauschender Bach

Beobachtung 3229:
Das Rauschen von Wasser ist ein gutes Geräusch, wenn man Durst hat.
Insbesondere, wenn man dieses Hintergrundgeräusch wieder in den Vordergrund holt und die richtigen Schlüsse zieht.

Aufi! Aufi aufn Berg!

Und nun verstehe ich auch, warum der Herbst als Wanderzeit gilt.
So hoch hinauf bin ich. In 100 Minuten.Heute morgen habe ich meinen ersten Berglauf absolviert: ein Weg ca. 8km und 800 Höhenmeter, hin und zurück mit Pause auf dem Gipfel knapp 3 Stunden, etwa 3 Liter Wasserverlust.

Die Belastung habe ich auf dieser Tour aber unterschätzt. Ich bin mit dem Auto und etwas zu trinken an den Fuß des Berges gefahren. Aber beim Laufen selbst hatte ich nichts zu trinken dabei. Zum Glück sind mir unterwegs die vielen schönen, klaren Bäche aufgefallen.
So war es zwar anstrengend, aber ohne Wasser wäre es ungesund und wesentlich unangenehmer gewesen.

Den Rückweg hätte ich gerne in einem Auto zurückgelegt. Leider hat mich aber daumenrausstreckenderweise niemand beachtet.

Sehr schön waren aber:
  • die angenehme Luft: Mischung aus Sommer und Herbst
  • das schöne Licht: nicht zu hell
  • die gemäßigte Temperatur: nicht zu heiß, nicht zu kalt
Hervorragende Bedingungen also auch zum Wandern.

Und warum blogge ich?

Aus Anlass des Einjährigen habe ich versucht diese Frage zu beantworten. Vor allem die Frage, warum ich angefangen habe. Das ist erst ein Jahr her, aber zumindest gestern noch war das für mich kaum noch erinnerbar.
Zwar kann ich mich noch genau daran erinnern wie ich es gemacht habe und warum ich twoday gewählt habe, ich habe einen Vergleichstest in der c't gelesen, aber warum wusste ich nicht mehr.

Heute morgen beim Joggen ist es mir dann aber wieder eingefallen: Es heißt "Notizen an mich selbst", weil ich es vor allem als bequemes Notizbuch für Sport- und Gesundheitserlebnisse verwenden wollte.

In letzter Zeit habe ich festgestellt, dass das was mich tagtäglich beschäftigt, sich im Laufe der Jahre doch verändert. Und möchte man nach längerer Zeit etwas über sein früheres Ich erfahren, so ist das je nach Einzelerlebnissen kaum möglich.
Aus diesem Grund habe ich auch die Rubrik Rekonstruktion
gestartet. Da versuche ich mich an Erlebnisse aus dem Jahr 2000 zu erinnern.

Besser ist es aber solche Sachen gleich aufzuschreiben. Diesen Rat hat mir vor einigen Jahren (möglicherweise 2000) auch ein älterer Arbeitskollege gegeben. Beim Kauen einer Käsewurst auf dem Weihnachtsmarkt sagte er zu mir: Ich sollte doch aufschreiben, was mich im Moment bewegt, damit ich später, wenn ich selber Kinder habe, diese besser verstehen kann.

Et voilá. Hier bin ich also.
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Programmierer von Beruf. Frager aus Passion. Briefverteilzentrum 79 als Nachbarschaft. Außerdem: Kochen, Bilder, Sport.

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