Nachdenkliches

2
Jan
2008

Lakoja

Das lässt sich vielleicht nicht vermeiden, wenn ich ich bin.

25
Dez
2007

Weiße Weihnacht

Wer braucht schon Schnee, wenn es Raureif gibt? Der hängt hier in diesem Stadtteil seit Tagen in dicken Lagen an den Bäumen dran.

Wer braucht schon Sommer, wenn er eine warme Wohnung hat und die Fähigkeit die Augen zu schließen: Dann kann man sich einen lauen Sommerabend vorstellen mit dem Geruch von frisch gemähtem Heu im sanften Wind. Oder die Postkartenszene mit dem weißen Sandstrand und dem topazblauen Meer.

Aber meine Finger und Zehen sind kalt.

15
Dez
2007

Geduld

Eines hat sich sicherlich und merkbar in den letzten Jahr(-zehnten) an mir geändert: die Geduld.
Mein Computer - einer der wichtigsten Gegenstände hier - ging gerade nicht. Das gleiche Problem wie vor 5 Monaten: Er springt nicht an bzw. nur kurz und dann wieder aus.

So habe ich dann ein wenig genervt oder auch enttäuscht eine Weile auf dem Anschalt-Knopf herumgedrückt. Mal hier was ausgesteckt und dort wieder ein. Mal lange draufgedrückt oder auch kurz hintereinander.
Professionelle Diagnose von mir: Mainboard kaputt.
Dann mal noch mehr ausgesteckt und noch mehr auf dem Knopf herumgedrückt. Mit der gleichen Diagnose. Ein Mainboard wird nicht dadurch wieder ganz, dass man es häufig probiert.
Dann mal eine Weile stehen gelassen und Mittagessen gemacht. Danach aber immer noch das gleiche Verhalten.
Dann den ganzen Computer auseinander geschraubt und alles entfernt, was man entfernen kann. Geht immer noch nicht.

Dann wie beim letzten Mal wieder alles zusammengebaut und dann geht er wieder.

Und das alles fast gelassen und einigermaßen ruhig durchgeführt. Vor 15 Jahren wäre das noch komplett anders gewesen. Manchmal hat damals ein Besuch meiner Geschwister gefragt, ob man nicht doch lieber einen Notarzt rufen sollte, wenn er mich gehört hat...

8
Dez
2007

Wäre ich ein Dichter

Wäre ich ein Dichter, so würde ich meine Sätze nicht mit einem Konjunktiv beginnen. Ich würde beginnen mit

Ihre Augen waren blau

Sie sind blau, Imperfekt ist hier nicht angebracht. Wäre ich ein Dichter, so würde ich beginnen mit

Ihre Augen sind blau, ich habe sie nur schon lange nicht mehr gesehen.

Oder doch, ich habe sie gerade gesehen: Im Film "Gandhi" wo sie die Rolle der "Meerabahen" spielt. Das Gesicht ist anders und die Frisur auch. Aber die Sommersprossen sind gleich. Und die Haarfarbe. Und die Augen.

Die Augen sind von einem bestechenden Blau. Die Augenfarbe fällt mir selten auf. Einstmals musste ich die Augenfarbe raten und es wäre wichtig gewesen, sie zu wissen. Ich habe sie richtig geraten, musste mich aber trotzdem mit einer weißen Rose entschuldigen. Aber es war ein schmutziges, verwaschenes Blau.

Ihre Augen sind blau, zu blau um wahr zu sein

Nein, das ist ein Klischée. Wo habe ich das gehört?

Ihre Augen sind blau. Kein Blau um darin zu versinken, sondern

Das habe ich schonmal geschrieben. Wo war das?
Aber es ist etwas anderes dieses Blau live und in Farbe auf dem Monitor zu sehen. Es wäre etwas anderes es live und in Farbe im echten Leben zu sehen.

Ihre Augen sind blau, aber ihr Mund hat mir noch nie ein Lächeln gezeigt

Zumindest erscheint es mir so. Ein zurückhaltendes Schmunzeln vielleicht. Ich wurde mal gefragt: Du lächelst nicht oft, oder?
Wie das klingt "ein Lächeln gezeigt"...

Ihre Augen sind blau, aber sie lächelt nie, obwohl die Sommersprossen daneben wie dafür geschaffen sind.

Neben was?

Ihre Augen sind blau, aber sie lächelt nie, obwohl ihre Sommersprossen dafür wie geschaffen sind.

Ihre Augen sind blau, aber sie lächelt nicht. Tue ich es?

Ich könnte sie anrufen, dann könnten wir gemeinsam nicht lächeln. Oder höchstens ein wenig traurig.
Treffen könnte ich sie wahrscheinlich nicht, deswegen rufe ich auch nicht an.
Ich habe sie angerufen, das ist wahrscheinlich 3,5 Monate her. Es war genau 2 Wochen, nachdem sie sich von ihrem Freund getrennt hat. Oder er von ihr. Sie glaubte, dass ich deswegen anrufe. Vielleicht glaubt sie es immer noch.

Ihre Augen sind blau. Ein Blau, das man beobachten muss. Oder wegsehen. Es hat eine Leuchtkraft, die fast zu stark ist.

Blödsinn! Eine Leuchtkraft haben sie nicht. Eher eine Tiefe, aber man kann nicht darin versinken.

Ihre Augen sind blau. Ein Blau wie von einer Kornblume gemischt mit viel Wasser. Aber sie lächelt nie. Nicht mal für mich.

Oh, doch! Sie hat gelächelt, aber im Nachhinein bin ich nicht mehr sicher, ob es ein freudiges Lächeln war. Vielleicht war es einfach ihr Lächeln.
Ich könnte sie auch nicht zum Lachen bringen, ich wüsste nicht wie.

Blaue Augen und rotblondes Haar. Unerreichbar.

Und sie war mal in Indien. Genauso wie Meerabahen.
Wäre ich ein Dichter, so wäre sie erreichbar.
Oder nein, selbst dann nicht.

29
Nov
2007

Orientierung

Ein Blick auf die Uhr (eine Funkuhr) zeigt mir, dass die Zeit vergeht. Der Sekundenzeiger tickt leise und zeigt die verstreichenden Sekunden. Eine nach der anderen.
Und wenn ich die Augen schließe kann ich das Fließen der Zeit spüren: Es ist wie das Wasser in einem Gebirgsbach, das meist eilig und manchmal langsam den Berg hinunterrinnt und nie zurückkehren wird.
Es ist nicht irgendeine Zeit, die da vergeht, es ist meine Zeit, unaufhaltsam.

Heute habe ich ein Buch gekauft (das mache ich sehr selten in letzter Zeit): Eine Art Roman und in der Zusammenfassung auf der Rückseite steht etwas von der "Reise zum eigenen Selbst". Das Buch hat 120 Seiten mit großer Schrift und großen Zeilenabständen. Das Buch daneben hätte 500 Seiten gehabt. Und der Rückseitentext sprach von einer ganz normalen Roman-Handlung, wo ich mich dann gefragt habe wie man darüber so viele Seiten füllen kann. In dem Fall war die Entscheidung dann einfach: Mehr Inhalt für weniger Seiten. Der Preis war übrigens exakt der gleiche.

In der Einleitung heißt es: "Rückblickend würde ich sagen, dass die Situation in jenem Moment ein Symbol für mein damaliges Leben war. So orientierunglos wie ich auf der Straße war, so sehr hatte ich auch die Orientierung in meinem Leben verloren. Ich wusste nicht genau, wohin ich unterwegs war oder warum ich mich in eine bestimmte Richtung bewegte. ..." (John Strelecky - Das Café am Rande der Welt)

Und da bin ich beim Lesen ein bisschen froh, dass es Menschen gibt, die ähnlich denken oder empfinden wie ich und auch noch Bücher darüber schreiben, die in großen Buchhandlungen verkauft werden. In 16 Sprachen.

7
Nov
2007

Zitate 15

You had me at "Hello".

Das wäre schön.

27
Okt
2007

Zeitvertreib

Die Plastikverpackung der Stromsparlampe aus dem Möbelmarkt hat vier Clippunkte an denen man es zusammendrücken oder auseinandernehmen kann.
Die mache ich auf und zu, um die Hände beschäftigt zu halten. Währenddessen denke ich darüber nach, ob ich über eine Zufallsbegegnung schreiben soll.

Wenn ich nachdenke, über mich, dann kommen so häufig keine positiven Gedanken dabei heraus. Das führt dazu, dass ich häufig bewusst oder unterbewusst versuche dieses Nachdenken zu vermeiden.
Und wenn mir das bewusst wird, dann fällt mir häufig der Begriff der "Ablenkung" ein: Man tut etwas, um nicht etwas anderes tun zu müssen. Man möchte Geist oder Körper mit etwas einfachem beschäftigen.

Eigentlich hatte ich mich fast entschlossen beim kostenpflichtigen Onlinespiel Mitglied zu werden. Sowas benötigt viel Zeit. Aber das wäre auf jeden Fall eine Ablenkung, zumindest kommt es mir so vor. Wahrscheinlich werde ich es dennoch tun, aber es erscheint mir im Moment doch ziemlich "leer".

Wie heißt es in einem aktuellen Pop-Song: "... to help me pass the time." "Hilf mir die Zeit rumzubringen. Ich weiß sonst nichts damit anzufangen."

Und es ist immer noch doof sich darüber zu ärgern, dass man etwas doof findet.

20
Okt
2007

Menschseinkenntnis

Und dann habe ich mich gefragt, wie das wäre, nochmal zu fliegen.

Kleine, sehr subjektive Filmkritik zu "Jenseits von Afrika":

Während des Films dachte ich mir oft, dass die Längen gleich zuviel werden. Der Film verharrt so häufig in seinen emotionalen Momenten und diese Momente sind noch nicht mal sehr emotional, sie könnten es aber mühelos sein.
Ob ich ihn abbrechen soll oder einige Minuten überspringen soll, habe ich mich gefragt. Dann habe ich es aber doch nicht gewagt.

Grandiose Bilder und die kleine, etwas langgestreckte Magie haben mich festgehalten. Oder genauer meine Hände festgehalten. Meine Füße haben dabei den Drehstuhl von links nach rechts gedreht und dann wieder zurück. Man muss da nicht zusehen.

Und ganz zum Schluß hatte ich einen Kloß im Hals, was nicht häufig passiert, und habe mir überlegt wie es wäre, hier an dieser Stelle weinen zu können. Ob es eine gute oder eine schlechte Fähigkeit wäre.
Ich konnte es nicht, genauso wie ich es nie kann. Und vielleicht auch nicht können will.

7
Okt
2007

Gesprächsstoff

Was tut man, wenn man sich nichts mehr zu sagen hat? Nach 2 Minuten, 2 Stunden oder 20 Jahren?
Wie oft sieht oder hört man welche, die sich nichts mehr zu sagen haben. Schweigen sie selbstbewußt? Ist es ein angenehmes oder ein peinliches Schweigen?
Vielleicht muss man sich nicht immer etwas zu sagen haben? Als Außenstehender wirkt das aber fast immer langweilig und bemitleidenswert.
Ein angenehmes, vertrautes Schweigen habe ich - vereinfacht gesagt - noch nie selbst erlebt.

29
Sep
2007

Fachbegriffe zum Verständnis

Heute morgen habe ich folgendes gelesen: Gekoppelte Marker: DNA-Sequenzen, die auf dem selben Chromosom liegen und gemeinsam vererbt werden.

Das ist ein kurzer Zusammenfassungstext aus einem Buch mit dem Titel "Was stimmt? Humangenetik - Die wichtigsten Antworten"; entliehen aus der Bücherei.

Problem: Die verwendeten Begriffe wurden vorher nicht eingeführt und wahrscheinlich wird das auch später nicht mehr nachgeholt. Stattdessen wird wahrscheinlich der Begriff "Gekoppelte Marker" verwendet, um einige Fragen zu beantworten.
Ich weiß jetzt aber weder was eine "Sequenz" ist, noch was ein Chromosom (genau) ist, noch was es heißt "auf diesem zu liegen" oder was an der Vererbung "gemeinsam" ist.

Mögliche Lösung 1: Buch weglegen und zurückgeben. Ich brauche diese Informationen nicht.
Mögliche Lösung 2: Nach all diesen Begriffen recherchieren (Internet oder anderes Buch) und nach Verständnis und Zusammenhängen ringen.

Vielleicht versuche ich ausnahmsweise mal Lösung 2?
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