Stell dir vor es klopft an deiner Haustür. Draußen steht eine Frau in archaischer Lederkleidung und bietet dir eine Kette mit polierten Steinen im Tausch gegen Lebensmittel an.
Weil: Wenn es wochenlang regnet und die Vorräte im Vorratshaus vergammeln muss man zusehen, wo man was zu Essen für die Sippe herbekommt.
Gestern war ich in der Ausstellung "Zurück in die Steinzeit – Leben wie vor 5000 Jahren". Das war ein Projekt, des Fernsehens bei dem zwei Familien für zwei Monate in steinzeitlichen Verhältnissen gelebt haben.
Eine dieser Familien (Vater, Mutter und drei Kinder (4-11)) waren da, um Fragen zu beantworten.
Wie kocht man zum Beispiel, wenn man kein Metallgeschirr hat? Mit Tontöpfen. Diese werden über dem Feuer aber nicht richtig heiß.
Wie entzündet man ein Feuer? Vor allem, wenn es wochenlang regnet? Man sorgt (sorgfältig) dafür, dass der Zunderschwamm und der Feuerstein nicht feucht werden.
Wie entfernt man bei Getreide die Spelzen, wenn sie nach dem Dreschen noch dran ist? Gar nicht, man nimmt ein Getreide, das dieses Problem nicht hat.
Die Tochter (11) hat gesagt:
"Tiere hüten war auch ganz schön, denn dann war man auf der Wiese bei den Tieren und dann sah man auch mal die Sonne untergehen; bei den Hütten sah man die Sonne ja nicht."
Vermisst beim Steinzeitleben hat sie nur ihre Freunde und ein Buch.
Andererseits: Ein Junge bekam nach einem Zeckenstich Borreliose. Zur Behandlung gab es natürlich Antibiotika.
Und ich frage mich -
schon lange, allerdings nur philosophisch - ob Überbevölkerung und hohe Technisierung unbedingt der richtige Weg sind.
Nielsson - 20. Januar, 15:29 -
Nachdenkliches