Ich und Menschen

27
Okt
2006

Spiel mit der Kamera

Wie Jäger und Gejagter kam man sich nicht vor, aber es war trotzdem eine kleine Herausforderung gleich mit zwei anderen Fotografen unterwegs zu sein.
Gestern abend war der zweite Termin von meinem Portraitfotokurs. Dieses mal durften wir tatsächlich auch Bilder machen. Und damit da jeder mal fotografiert und jeder mal fotografiert wird findet man sich normalerweise in einer Zweiergruppe zusammen und wenn es nicht aufgeht noch eine Dreiergruppe.
In dieser Dreiergruppe war ich und das bedeutet, dass man immer mit zwei Leuten gleichzeitig flirten muss. Das ist gar nicht so einfach als Model eine Pose einzunehmen und diese länger als 2 Sekunden zu halten: Nach spätestens 1 Sekunde kommen nämlich starke Zweifel auf, ob das gut aussieht, und ob nicht eine andere Haltung, Blickrichtung oder Positionierung besser wäre.
Hinter der Kamera wiederum wäre es einem lieber das Model würde eine ganze Minute ruhig stehen oder sitzen bleiben.

Licht ist natürlich ein enormes Problem, wenn man nachts im Gebäude fotografiert: Mit frontalem Blitz sind die meisten Sachen und Personen überstrahlt und ohne Blitz gibt es eine sehr hohe Verwacklungsneigung. Da bleibt nur noch der indirekte Blitz und den wiederum kann man nur auf eine Spiegelreflexkamera aufsetzen.
Sowas besitze ich aber nur in analog und ich möchte schon gerne digital fotografieren.
Zum Glück kann man bei meiner Kamera die Empfindlichkeit sehr hoch setzen (800 Asa) und die Bilder werden trotzdem noch zumindest einigermaßen etwas.

Abstrakte Porträtaufnahme

Damit sind mir dann doch einige ganz gute Bilder gelungen. 9

16
Okt
2006

Himmelhoch betrübt

Die Rumänen sind heute bei uns für ein zweimonatiges Training im Büro eingetroffen. Ich wäre wahrscheinlich einigermaßen unglücklich, wenn ich zwei Monate lang in einem fremden Land arbeiten müsste, wo ich die Sprache nicht spreche und in einer billigen Ferienwohnung wohne.
Und weil mir das so geht, vermute ich dass es denen auch so geht; das wiederum lässt mich mit ihnen mitleiden.
Auf der anderen Seite bin ich auch als Bestandteil der Gruppe hier in der Rolle des "Ausbilders", muss mich also mit ihnen mehr oder minder häufig beschäftigen; dabei immer mit obigem Gedanken im Hinterkopf und einer gewissen Unsicherheit in der Rolle des Ausbilders.

Szenenwechsel: Seit drei Wochen besuche ich wieder einen Single-Tanzkurs und zwar einen, der weit unter meinem Niveau liegt. Das hat aber den Vorteil, dass die Leute dort zum großen Teil neu (im Kurs) sind und deshalb kaum eingefahrene Cliquen existieren.
Mit der Frau, mit der ich mich als erstes am ersten Abend unterhalten habe (Marke "leicht gestresste Grundschullehrerin"), werde ich mich morgen aber privat mal treffen und den Kontakt ein bisschen vertiefen. Bisher hat sie mir ganz gut gefallen: Beste Tänzerin im Kurs, recht hübsch, allerdings ein klein bisschen alt. Und sie kann vielleicht mit meiner etwas flappsigen Art zu kommunizieren ganz gut umgehen.

Diese beiden Sachen machen mir gerade die interssante Mischung zwischen Herumhüpfen im Raum und unangenehmer Knoten im Bauch. 13

28
Sep
2006

Et jamais ne revient

Es ist erstaunlich: Seit knapp zwei Monaten mache ich jede Woche zweimal eine Stunde Französisch.
Zwar bin ich manchmal recht beharrlich, aber bisher niemals beim Sprachenlernen. Zum Beispiel habe ich sicher fünf- oder sechsmal versucht Italienisch zu lernen. Das hat jeweils vielleicht eine gute Woche angehalten.

In diesem Fall mache ich es mir aber auch recht einfach: Ich höre mir vor allem französische Texte an, manchmal aktiv mit wörtlicher deutscher Übersetzung und manchmal lasse ich es ein bisschen im Hintergrund vor sich hinschwatzen.
Ich lerne keine Vokabeln oder Grammatikregeln oder mache sonstige langweilige Dinge.
Andererseits bin ich jetzt aber immer noch dabei und dieser Umstand rechtfertigt wahrscheinlich jegliche Mittel.

Heute habe ich etwas besonders schönes gemacht und ein französiches Lied übersetzt: "Voyage voyage" von Desireless. Ein Stück aus den 80-ern. Und genauso klingt es.
Der Text ist zwar beim Durchlesen nicht besonders sinnvoll, aber er kann sehr gut ein Gefühl vermitteln. Ich glaube, es geht darum, dass jemand die ganze Welt bereist, um die Lücke, die das Fehlen einer Liebe gerissen hat, zu füllen.
Die Zeile, die mir beim Hören am besten gefällt ist: "Sur les dunes du Sahara". Das Sahara hat so eine schöne Betonung.
Auf deutsch gefällt mir am besten: "weiter als die Nacht und der Tag".

Muss ich gerade nochmal anhören. Und morgen werde ich die Shopperei nutzen und mir eine französiche CD leisten. In meiner Musiksammlung finden sich nämlich nur acht Stücke. 16

27
Sep
2006

Wie der Till

Ich glaube ich halte das so wie Till Eulenspiegel: Den ganzen Weg bergauf freue ich mich wie Witwe Bolte, dass es nachher bergab gehen wird. Geht es dann endlich bergab, ärgere ich mich, dass es später wieder bergauf gehen wird.

Jetzt haben meine sieben Tage Urlaub noch gar nicht angefangen und ich bin bester Laune, weil sie noch vor mir sind. Gegen Ende wird meine Laune wahrscheinlich nicht mehr so gut sein.
Zur Feier des Tages war ich schon im großen Einkaufszentrum und habe (fast) hemmungslos teure Lebensmittel gekauft. Walnußöl für den Salat zum Beispiel. Später beim Essen habe ich mit Freuden die eher melancholische Musik von Andrea Bocelli gehört und jetzt werde ich mir den zweiten Teil von "Don Juan DeMarco" [IMDb] ansehen. Trotz neidisch machendem Liebesgrundthema eine inspirierende Komödie.

23
Sep
2006

Und warum blogge ich?

Aus Anlass des Einjährigen habe ich versucht diese Frage zu beantworten. Vor allem die Frage, warum ich angefangen habe. Das ist erst ein Jahr her, aber zumindest gestern noch war das für mich kaum noch erinnerbar.
Zwar kann ich mich noch genau daran erinnern wie ich es gemacht habe und warum ich twoday gewählt habe, ich habe einen Vergleichstest in der c't gelesen, aber warum wusste ich nicht mehr.

Heute morgen beim Joggen ist es mir dann aber wieder eingefallen: Es heißt "Notizen an mich selbst", weil ich es vor allem als bequemes Notizbuch für Sport- und Gesundheitserlebnisse verwenden wollte.

In letzter Zeit habe ich festgestellt, dass das was mich tagtäglich beschäftigt, sich im Laufe der Jahre doch verändert. Und möchte man nach längerer Zeit etwas über sein früheres Ich erfahren, so ist das je nach Einzelerlebnissen kaum möglich.
Aus diesem Grund habe ich auch die Rubrik Rekonstruktion
gestartet. Da versuche ich mich an Erlebnisse aus dem Jahr 2000 zu erinnern.

Besser ist es aber solche Sachen gleich aufzuschreiben. Diesen Rat hat mir vor einigen Jahren (möglicherweise 2000) auch ein älterer Arbeitskollege gegeben. Beim Kauen einer Käsewurst auf dem Weihnachtsmarkt sagte er zu mir: Ich sollte doch aufschreiben, was mich im Moment bewegt, damit ich später, wenn ich selber Kinder habe, diese besser verstehen kann.

Et voilá. Hier bin ich also.

22
Sep
2006

Die 8760.

In diesem Moment gibt es dieses Blog genau 365 Tage lang. Und zur Feier der Stunde habe ich mich entschlossen ein Bild von mir einzustellen.

Das war mein erster Versuchsabend zum Konsum von Tequila.

Und es ist ein besonderes und seltenes Bild: Normalerweise sieht man mich nicht beim Trinken größerer Mengen Alkohol. Dieses hier dürfte aber schon der fünfte Tequila gewesen sein. Und es wurden noch ein oder zwei mehr an diesem Abend.

Dann habe ich ich auch verstanden, was viele Leute am Alkohol finden. Insbesondere auf Parties: Er macht einfach lustiger. Die Betonung liegt hier auf "einfach". Man muss einfach ein paar Gläser trinken und schon ist man fröhlicher.
Angefangen hat dieser Abend etwas schleppend und ist schlußendlich dann aber zu einem geworden, den ich gerne in Erinnerung behalte. Vor allem da er für mich eine Premiere war.

Nicht so gut habe ich den unruhigen Schlaf danach in Erinnerung behalten. Aber da muss man wohl durch.

In diesem Sinne: Prost!

21
Sep
2006

Nachlese

Auch die zweite Kontaktanzeige war von keinem sonderlich überzeugenden Erfolg gekrönt. Es haben sich darauf gemeldet:
  • 2x Partnervermittlungen
  • 1x die selbe zweizeilige Frau (?) wie letztes Mal
  • 1x handschriftliche Zuschrift auf Karopapier
  • 1x eine weitere zweizeilige Frau
Letztere hat nach einem Bild verlangt. Alles weitere ergäbe sich dann eventuell von selbst. In einem kurzen Email-Wechsel ergab sich dann tatsächlich das weitere von selbst: nämlich nichts. Aber ich lasse sie da gerne auch selber zu Wort kommen:

"Denke aber im vorhinein das es nicht passt, du hast eine sehr schmale Statur und ich eher mächtig, bin eine Frau mit Rundungen und sehr viel Holz vor der Hütte."

Von den insgesamt vier Zuschriften, die einen selbst verfassten Text hatten, lässt sich aber sagen, dass die Verfasserinnen keine literarischen Ambitionen hegen, um es mal ganz vorsichtig auszudrücken. Da weiß ich dann auch selber im Vorhinein, dass es nicht passen würde.

Im Vergleich zu meinen Versuchen mit Online-Singlebörsen war diese Aktion aber immer noch um 300% ergiebiger, wenn auch genauso teuer und genauso unerfolgreich.

16
Sep
2006

Keine Konkurrenz

Was macht man, wenn die Konkurrenz zur Vorwoche stark abgebaut hat? Richtig, man fühlt sich einigermaßen unwohl:

Impotenter Er, 45, 176, 60, z. Zt. AL sucht Sie fürs Leben. BmB

Er, 29J., 1.78m, 78 sucht eine nette Sie, zwischen 18-30J. für eine feste Beziehung, gerne mit Kind oder Ausländerin.

Er, 25 J., 178m, schlank, such Sie zum Aufbau einer Beziehung.

Sportlicher, attrakt. Er, 27 J., 180/78, der bis jetzt, die Richtige noch nicht gefunden hat! Sucht dich für romant.Stunden zu zweit, bei Sympathie gerne mehr. B.m.B.


Aber irgendwie sind die jünger geworden? Oder kommt mir das nur so vor?

14
Sep
2006

Die Auslese

Ich fühlte mich dann doch an die Szene aus dem Film "Forrest Gump" erinnert: Er möchte Schrimps fangen, holt sein Netz ein und in diesem Netz befindet sich alles, nur kein Schrimps.

Heute habe ich die Zusendungen auf meine Kontaktanzeige abgeholt. Und das ist mir ins Netz gegangen:
  • 4x Partnervermittlungen, davon eine doppelt (immerhin 1,10 Euro)
  • 1x zweizeilige Email-Anfrage ("Ruf mich doch an")
  • 1x per Computer gedrucktes "Standardschreiben" mit Rechtschreibfehlern (nicht für mich personalisiert)
  • 1x Email-Anfrage, die tatsächlich auf meinen Anzeigentext eingeht
Auf also zum nächsten Versuch. Diesmal mit dem gleichen Inhalt, aber anderer Form.

Ich bin ein Mann mit den üblichen Unzulänglichkeiten: Jung (29), sportlich, fähig in der Zubereitung einer vollwertigen Mahlzeit, romantisch veranlagt, mit Spaß an Achterbahnfahrten in jeder Hinsicht und in der Lage, ein ganzes Buch zu lesen. Wenn du genauso üble Makel hast und mit mir zusammen darüber stehen willst, dann schreib mir doch. Chiffre A26372084/n

9
Sep
2006

Die Konkurrenz

Meine kleine Suchanfrage ist heute gedruckt.

Und so sieht die Konkurrenz aus:

Natürl. normaler Er, led., groß, NR, sechz., seriös, romantisch in guten Verhältnissen sucht natürl., schlanke u. junge Sie für eine ehrl. Beziehung, gerne auch Ausländerin, keine Agentur-Vermittlung.

Er, 31 J., schlank sucht nette Sie von 20 bis 50J., und gern auch mollig, für eine Freundschaft, auch Beziehung.

Netter, zärtl. Er, Anf.60, 1,72, schl., m. v. Hobbies su. attr., schl. Frau f. Kurzurlaub! Gardasee v. 28.9.-2.10.06 Hotel u. Fahrtk. werden übern.; viell. wird mehr daraus, denn ich suche f. den Herbst d.Lebens, eine gemein., harmon., liebev. Beziehg. Bitte m.Bild - garantiert zurück

Kein Stress: Weltenbummler sucht dich (w., 18-45J.) für alles, was zu zweit mehr fun macht. Bis bald, Bussi!

Also mir wären da ja teilweise zuviele Abkürzungspunkte drin.
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Programmierer von Beruf. Frager aus Passion. Briefverteilzentrum 79 als Nachbarschaft. Außerdem: Kochen, Bilder, Sport.

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Nachtgezwitscher - 23. Dezember, 13:35

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