Der Saal war fast dunkel, aber angefüllt mit den Gesprächen von 200 entspannten Personen. Einige aber waren nicht ganz entspannt oder vielleicht sogar sehr nervös. Mit einem leichten Zittern legte sich ihre linke Hand federleicht auf meine angebotene rechte. Meine Hand zitterte nicht, aber sie war wie immer ein bisschen kalt. "Schwarz" beschrieb unsere Kleidung am besten: Die Herren waren bis auf Hände und Gesicht komplett schwarz und die Damen hatten noch einen Glitzerüberzug über ihren Kleidern. Zu den rhythmischen Klängen eines "Einführungsmarsches" zogen wir so auf die Tanzfläche.
Zu blitzender Discobeleuchtung fing auch schon die Musik an. Die ersten 8 Schläge hatten wir noch "Pause", aber dann im genau richtigen Moment ging es mit dem ersten Schritt los. Nach weiteren 3x8 Schlägen waren wir an genau der richtigen vorgesehenen Position in der Formation und dann ging es richtig los: alle 7 Paare synchron mit dem ersten Damensolo.
So fühlte sich meine erste und bisher einzige Tanzvorführung an. Es war am Ende von meinem Goldstar 1-Kurs am 2.4.05. Wirklich nervös war ich aber eigentlich nicht: Ich hatte vorher ja schon fast 2 Jahre teilweise intensiv getanzt und die Choreographie für diese Vorführung haben wir auch recht lange geübt. Dabei hatte ich für mich die gefühlte Sicherheit gewonnen, dass, selbst wenn etwas passieren sollte, ich wieder in den Takt und zu den anderen finden würde.
Passiert ist dann nichts und ich hatte wohl auch viel Spaß dabei: Mindestens das halbe Stück habe ich (tonlos) mitgesungen und dabei wie ein Honigkuchenpferd gegrinst.
Mitgesungen habe ich auch sonst manchmal. Fast immer aber bei den schnellen, rhythmischen Stücken und Tänzen. Einige wenige Tänze würde ich als "das Beste, was mir je passiert ist" beschreiben, soviel Spaß hatte ich dabei: Tolle Musik, tolle Frau, gute Musik, gute Stimmung von mir.
Es gab aber auch die wirklich anstrengenden Tänze, wenn die Partnerin nicht so richtig mitgetanzt hatte und ich nicht so richtig in Stimmung war, dann war die Führung nicht federleicht, sondern tonnenschwer. Dabei habe ich dann immer gute Miene zum bösen Tanz gemacht.
Unter die erste Kategorie fällt aber sicher ein gewisser "Tanzflächenfegerjive" an einem Sonntag-Mittag: Ganz am Ende der Tanzzeit wird ein schneller (und damit anstrengender) Jive gespielt, der am Schluß nochmal beschleunigt wird. Dabei sollen alle noch verbliebenen Paare von der Tanzfläche vertrieben werden. Nur wir zwei konnten nicht vertrieben werden. Das gab dann auch spontanen Szenenapplaus, als schlußendlich der DJ als erster aufgeben musste. 18
Nielsson - 16. Dezember, 11:21 -
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