Ich und Menschen

9
Apr
2006

Wer versteht wen?

Andererseits klappt es auch auf Anhieb manchmal ganz gut: Nach der etwas unerfreulichen Episode im Bauernladen, war ich am Nachmittag bei einem Freund, dem Andrea. Das ist ein Italiener, der seit gut einem Jahr in Deutschland lebt.
Auch dabei war Shinobu, eine Japanerin. 5 Monate in Deutschland. Die beiden kennen sich von der Sprachenschule. Zusammen haben wir dann eine "Panna Cotta" gekocht. Das war eine sehr lustige Veranstaltung, zwar hat man sich nicht immer auf Anhieb verstanden, aber mit ein bisschen Toleranz ist das kein Problem.

Irgendwann hat Shinobu aber dann mal festgestellt, dass sie Andrea besser versteht als mich. Das ist insofern erstaunlich, weil man Andrea schon anhört, dass Deutsch nicht seine Muttersprache ist. Viele Sachen sind auch noch ein bisschen falsch. Als "Vorteil" hat er aber den kleineren Wortschatz zu bieten. Ich hingegen habe einen sehr großen und verwende diesen auch. Zumindest wenn ich nicht aktiv darauf achte mich einfach auszudrücken.

Leider muss die Panna Cotta nach der Zubereitung noch eine ganze Weile im Kühlschrank ruhen, weshalb wir nur einen Tee zusammen trinken konnten. Trotzdem gut.

8
Apr
2006

Ironieresistenz

Manchmal klappt die Kommunikation dann aber wirklich gar nicht.

Heute morgen habe ich recht gut gelaunt den Bauernladen hier im Ort betreten. Oder genauer die Bauersfrau hat für mich aufgemacht. Ich wollte Eier und Äpfel.
Ich habe sie dann, weil mich das interessiert hat, gefragt, wie sie denn die Äpfel lagern. Angefügt habe ich dann den etwas ironischen Halbsatz "von diesem Jahr werden sie ja wohl nicht sein?". Beides hätte ich nicht tun sollen.
Die Frage hat sie nämlich als Kritik verstanden, das allerdings nicht gesagt. Den zweiten Satz als Beweis für meine beleidigende Dummheit, was sie im weiteren Verlauf des Gesprächs durchaus gesagt hat.
Geendet hat das dann mit ihrer Feststellung, dass sie dann doch lieber im Stall geblieben wäre (da kam sie nämlich her) als mich zu bedienen. Ich habe ihr da dann zugestimmt.
Da die meisten anderen Gespräche mit ihr ähnlich verlaufen sind, wenn auch nicht mit dem abschließenden Zerwürfnis, wird sie mich wahrscheinlich tatsächlich nicht so bald wiedersehen. Das wird für uns beide das Beste sein.

Schade eigentlich, aber manchmal klappt es halt wirklich nicht.

21
Mrz
2006

Inverse Diät

Gestern abend habe ich es doch mal wieder mühelos geschafft die Metzgereiwarenfachverkäuferin sprachlos zu machen:

Verkäuferin1: Was darf es sein?
Ich: Was ist ihr fettestes Stück Fleisch?
Verkäuferin1 schaut Verkäuferin2 ratlos an.
Verkäuferin2: Wofür brauchen Sie es denn?
Ich: Zum Zunehmen.


Die Fastenzeit habe ich zum Anlass genommen und verzichte nun komplett auf verpackte Süßigkeiten (aus dem Supermarkt). Erlaubt hingegen sind offene oder selbstgemischte Sachen (Müsli mit Milch, Nutella-Brot, Joghurt mit Obst, ...). Da letztere aber schwieriger und im Büro gar nicht herzustellen sind, ist damit der Genuss von Süßem zwar nicht komplett verboten, aber ziemlich eingeschränkt.
Sowas habe ich früher schon ein paarmal probiert, da es sich da aber jeweils um ein komplettes Verbot handelte hat das jeweils genau einen Tag lang funktioniert.

Geblieben ist jetzt aber mein "Kalorienproblem". Da durch die Süßigkeiten auch sehr viele Kalorien von meinem Speiseplan wegfallen, habe ich jetzt ein Defizit. Merkbar ist das daran, dass die Hose wieder angefangen hat zu "schlottern". Deshalb frage ich mich jetzt, ob ich mir vornehmen soll mehr oder fettiger zu essen...

4
Mrz
2006

Vüür lauter Söökerei et Finge jlatt versäump hann

Es scheint mal wieder Samstag zu sein.
Zumindest sitze ich gerade vor dem Rechner, höre mit dem Kopfhörer BAP.
Ich weiss noch, wie ich nur davon geträumt hab, wovon ich nicht wusste, wie ich es suchen soll, vor lauter Sucherei das Finden glatt versäumt hab und überhaupt, was ich wo finden wollt.
Und nicke wissend mit dem Kopf.

Auf der positiven Seite gibt es zu bemerken, dass ich heute morgen in der Stadt zum ersten Mal überhaupt ein Mädchen klassischerweise "angemacht" habe.
Sie: rothaarig, hübsch, schlank, bezauberndes Lächeln und natürlich vergeben.

17
Feb
2006

Kanji kennen

Das Zeichen für "warten". Nimm einen Strich weg und du hast das für "Samurai".Es ist jetzt sicher schon ein gutes halbes Jahr her, dass ich die ersten 80 Kanji-Zeichen ausgedruckt habe.
Ungefähr Anfang Dezember habe ich dann angefangen die an passende Gegenstände in meiner Wohnung zu hängen. Mittlerweile kenne ich sie eigentlich alle. Und das fast ohne aktiven Aufwand: Manchmal habe ich sie umgedreht und die Bedeutung gelesen, aber nicht sehr häufig.

In der Zwischenzeit habe ich die ersten 80 abgehängt und die nächsten 160 vorbereitet.

Der einzigen Frau, die mich in den letzten Jahren beeindruckt hat, habe ich mal versucht zu schreiben, warum ich das mache. Dass ich doch recht häufig mit Japanisch und seinen Zeichen zu tun habe: Im Aikido, in Büchern, in Filmen.
Aber vielleicht ist es auch der gleiche Grund, warum ich Bücher mit Untertiteln wie "Die kulturellen Wurzeln der Traditionellen Chinesischen Medizin" lese.

Wer weiß das schon? Ich am allerwenigsten.

29
Jan
2006

7 Jahre ProTon

Heute morgen habe ich eine SMS von einem Kumpel bekommen. Eigentlich wohnt der auch hier in der Stadt. Stuttgart hingegen liegt 200 Autobahnkilometer entfernt...

02:34 Timo: 7 Jahre ProTon Stuttgart / Sunshine-Live-Party / ATB, Kai Tracid, Talla 2XLC, Tandu, Michael Burian

06:15 Ich: Danke für die Infos. Läuft die Party denn noch? Ich geh jetzt joggen.

09:20 Timo: Nehmen gerade das Frühstück in einer Autobahnraststätte ein. Party läuft noch bis 19 Uhr! Wir waren aber nur bis vor einer Stunde dabei und es war einfach nur der Hammer! Geniale Musik, super DJs und nette Bunnys (grins)!

22
Jan
2006

Denn so ist all' das Leben

Heute morgen einen Brief an einen alten Freund geschrieben. Die Hälfte davon handelt von mir und ist ein klitzekleiner Einblick in mich. Deshalb hier diese Hälfte:

Hallo M.,
hier ist es gerade 11:23 (MEZ) und ich bin mit meinem Single-Brunch fertig. Im Moment lausche ich nachdenklich einer CD von Laith Al'Deen. Am Anfang vom Frühstück habe ich es mit Mike & The Mechanics probiert, aber die passten überhaupt nicht zu meiner Stimmung.
Ganz im Gegensatz zu Laith Al'Deen. Bei vielen seiner Lieder habe ich das Gefühl, als hätte er beim Komponieren zumindest etwas ähnliches empfunden wie das was ich manchmal denke: Eine gewisse melancholische Grundstimmung, die manchmal in wirklich gute und manchmal in wirklich schlechte Laune abkippt.
Manchmal habe ich auch das Gefühl, als wäre ich ein Pfeil, der gerade auf das Losschnellen der Bogensehne wartet. Die Betonung liegt dabei auf dem Warten. Worauf ich genau warte, weiss ich nicht so genau, aber wenn die Wartezeit um ist, dann "geht die Post ab".
In der Tat habe ich vor Weihnachten mit echtem Bogenschießen angefangen. Zwar nur ein bisschen alle zwei Wochen, aber trotzdem interessant und lehrreich. Da habe ich vor kurzem einige Zeitlupenvideos über das Loslassen der Bogensehne und die Momente kurz danach gesehen: Die Kräfte, die auf so einen Pfeil wirken sind enorm. Und da man die Sehne mit den Fingern in eine Richtung immer ungleichmäßig loslässt, verbiegt sich der Pfeil signifikant in einer wellenförmigen Bewegung: Zuerst nach links, dann nach rechts, usw. Wenn man sowas sieht, fragt man sich ernstlich wie so ein Pfeil überhaupt irgendwas trifft. Aber er tut es. Und sei es nur die Holzverkleidung am Ende der Halle. :-)
Aber vielleicht sollte man nicht irgendwas treffen. Insbesondere, wenn man nicht weiss, in welche Richtung man losfliegen möchte. Insofern ist dieses "die Post abgehen" wohl doch nicht so wahrscheinlich.
Meine Politik der kleinen Schritte hat mich in den letzten paar Jahren ja auch eine gewisse Wegstrecke weit gebracht. Und wahrscheinlich sogar weiter wie bis zur Holzverkleidung...

19
Jan
2006

Abendlektüre

Im Moment bin ich wieder etwas vermehrt am Lesen. Zwar habe ich immer mehrere Bücher gleichzeitig, aber zwei der Romane fallen im Moment besonders auf:
  1. Der letzte Samurai von Helen DeWitt
  2. RaumZeit von Christian Linker
Die beiden sind fast unendlich weit voneinander entfernt und doch ziemlich ähnlich:
  • 1. ist sehr groß und dick, 2. nur ein kleines Büchlein.
  • Es geht in beiden Büchern um Hochbegabte.
  • 1. habe ich bewusst nach dem Durchblättern gekauft, 2. habe ich aus einer Laune heraus in der Bücherei ausgeliehen.
  • Beide Bücher berühren mich irgendwie.
  • Die Sprache ist völlig unterschiedlich. Während 1. recht "hochgestochen" ist, ist 2. sehr einfach.
  • In beiden Fällen gefällt mir die Sprache aber.
  • 1. spielt in U-Bahnen und Museen, 2. im Jugend-Gefägnis.
  • In beiden Bücher suchen die Protagonisten nach ihrem "Schicksal".
  • 1. sucht nach seinem Vater, 2. nach einem Sinn im Leben und einer Liebe.
  • 1. ist mit sich recht zufrieden, 2. überhaupt nicht.
  • usw.
Mit 2. bin ich noch nicht durch. Ich genieße das aber sehr und lese ausnahmsweise mal nur häppchenweise, damit ich mehr vom Buch habe. Ich glaube, weil die Bücher mich irgendwie berühren, warte ich auf irgendeine tolle Idee oder Eingebung. Auch deshalb mache ich jetzt so langsam.

Mal sehen, ob's was wird.

14
Jan
2006

Shopping die 43te

Heute wieder wie fast jeden Samstag vier Stunden in der Stadt gewesen. Das freut mich eigentlich immer dort zu sein.
Heute war ich aber besonders nervös, weil ich den Eindruck hatte, jetzt endlich jemanden kennenlernen zu müssen.

Die Ausbeute heute war ok:
- Zwei Fußballpostkarten mit dem Spruch "Wenn wir hier nicht gewinnen, dann treten wir ihnen wenigstens den Rasen kaputt. - Rolf Rüssmann".
- Ein kleines festgebundenes Büchlein mit Auszügen aus dem "Hagakure" von Tsunetomo Yamamoto. Hagakure ist als der Ehrenkodex der Samurai bekannt.
- Zwei Knuddeltiere Kuschelwuschel. Genauso wie die Postkarten werde ich die wohl verschenken müssen.
- Eine Flasche guten Sake (Reiswein). Oder zumindest war er einigermaßen teuer. Den muss ich nachher mal warm probieren.
- Und außnahmsweise wieder mal ein Kleidungsstück. Ein weinrotes T-Shirt von C&A. Das Kleidungskaufen war in letzter Zeit sehr schwierig, weil die Läden schlicht nichts brauchbares haben!

Der Grund warum ich nervös war, kann aber auch sein, dass ich heute einen Brief bekommen habe. Von der einzigen Frau, die mich in den letzten Jahren nicht nur durch ihr Aussehen beeindruckt hat. Leider ist sie schon vergeben. Oder zumindest war sie es vor zwei Monaten noch.

11
Jan
2006

Mein Autismus-Quotient

Cambridge University hat einen Test entwickelt, der die Tendenz zu autistischem Verhalten misst.

The autism spectrum quotient [Newsweek]

Wenig überraschend habe ich da einen recht hohen Wert von 29. 17 ist Durchschnitt und 35 ziemlich hoch (viele Autisten haben so einen).

Nichts, wo ich jetzt nervös werden müsste, aber mal wieder ein passendes Mosaiksteinchen.
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